Das Laternenfest findet anlässlich des Unabhängigkeitstages Sierra Leones am 27. April statt. Die Feier geht auf die 1930er Jahre zurück und wurde vom Händler Daddy Maggay im Land eingeführt, nachdem er Zeuge einer ähnlichen Feier in Gambia geworden war.

Es wird angenommen, dass die Tradition des Laternenumzugs auf die Verwendung von Fanous, der traditionellen Ramadan-Laterne, zurückzuführen ist, die wiederum auf das alte Ägypten zurückgeht. Im Einklang mit dem vielfältigen religiösen Hintergrund Sierra Leones symbolisierte die Laterne sowohl das Ramadan-Fest als auch die Osterparaden.

Ursprünglich waren die für die Paraden verwendeten Laternen einfache handgetragene Gegenstände. Mit der Zeit engagierten sich auch Geheimbünde und die Laternen wurden immer aufwändiger, so dass sie auf von Tieren oder Kraftfahrzeugen gezogenen Wagen getragen werden mussten.

Auch verschiedene ethnische Gruppen verleihen der Parade ihre eigene Note – zum Beispiel kombinieren die Temne die Laternenparade mit „a-whutpa“, einer Nacht des Tanzens und Feierns am Ende des Ramadan, bei der traditionelle Lieder und Aufführungen kombiniert werden.

Heutzutage ist die Laternenparade eine Demonstration von Kreativität und Gemeinschaftsgeist, da große Gruppen aus dem ganzen Land zusammenkommen, um kunstvolle Laternen herzustellen und so die Entwicklung von Fähigkeiten und Innovation zu fördern.